Grafik Geothermale Charakterisierung
Zur Erreichung der Klimaziele möchte das Land Nordrhein-Westfalen auch die Geothermie nutzen – vor allem für die Wärmegewinnung. Die Grundlage dafür bietet der fraktionsübergreifende Landtagsbeschluss „Wärmepotenziale nutzen – Einsatz der Geothermie erleichtern“ vom 20. März 2019.

Laut der Potenzialstudie „Warmes Grubenwasser“ schlummern in den Hohlräumen des stillgelegten Steinkohlebergbaus beträchtliche Wärmeressourcen. Ein noch größerer geothermischer Schatz wird in Karbonatgesteinen in Tiefen von bis zu 6 Kilometern vermutet. Auf der Grundlage des Landtagsbeschlusses hat das Land Nordrhein-Westfalen den GD NRW mit der geologischen Landesaufnahme des mitteltiefen und tiefen Untergrundes beauftragt. Sie beinhaltet erstmals die Nutzung von 2D-Seismik, um ein Bild des tieferen Untergrundes in Tiefen von bis zu 6 Kilometern zu erhalten. Sind die Ergebnisse vielversprechend, können Kommunen, Stadtwerke und alle weiteren Interessierten die erhobenen Daten als Grundlage für klimafreundliche Energieprojekte nutzen und ihre Energieversorgung ein Stück weit dekarbonisieren. Pilotregion war das zentrale Münsterland. Im Herbst 2022 folgte das Rheinland, wo ebenfalls wasserführende Kalksteinformationen in der Tiefe zu erwarten sind. Im Herbst 2023 liegt die Region für die 2D-seismischen Messungen am Niederrhein.

Integrierte geologische Landesaufnahme 2023

Integrierte geologische Landesaufnahmen in Nordrhein-Westfalen:

Geologische Landesaufnahmen werden vom GD NRW durchgeführt, um ein besseres Verständnis vom Aufbau des Untergrundes zu erhalten. Diese Erkundung der Untergrundverhältnisse umfasst u. a. das Alter, die Lagerungsverhältnisse und Eigenschaften der Gesteine im Untergrund, die Rohstoffsuche, die Standhaftigkeit des Bodens, Untersuchungen zu Tiefenlage und Qualität des Grundwassers und zum geothermischen Potenzial für die Beheizung von Gebäuden. Dafür erhebt der GD NRW alle Daten, die für ein Projektgebiet landesplanerisch wichtig sind: zur Geologie, im Einzelnen der Rohstoff-, Hydro- und Ingenieurgeologie, der Bodenkunde sowie zu Erdwärme und Georisiken. Von der integrierten geologischen Landesaufnahme ist die Rede, wenn die Untergrunddaten von diesen verschiedenen geologischen Fachdisziplinen gemeinsam ausgewertet werden.

Die Abbildung zeigt die Gebiete in Nordrhein-Westfalen, in denen bereits eine integrierte geologische Landesaufnahme stattgefunden hat. Die daraus gewonnenen Daten stellt der GD NRW, teilweise auch als 3D-Modell, auf seiner Webseite zur Verfügung, wie zum Beispiel für Dortmund (https://www.gd.nrw.de/zip/ge_3d-modell-dortmund.pdf). In das 3D-Modell von Dortmund kann man hineinschauen, Bereiche vergrößert darstellen lassen und Bohrungsdarstellungen ein- und ausblenden, wenn man das PDF herunterlädt und öffnet.